Wallabag ist eine freie Alternative zu Instapaper und Pocket. Diese Dienste dienen dazu, interessante Artikel, die man nicht sofort lesen möchte, abzuspeichern. Dazu integrieren sie sich in den Browser (selbstverständlich gibt es auch eine Smartphone App). Wenn man drauf klickt, oder das Tastenkürzel drückt, wird die aktuelle Seite abgespeichert.
Das ähneln also einem synchronisierten Lesezeichendienst ziemlich. Was die Dienste besonders macht ist jedoch, dass die Artikel aus der ursprünglichen Seite genommen werden und alle im selben unaufdringlichen Format dargestellt werden. Zudem werden die Texte dabei abgespeichert (zumindest in Wallabag und Instapaper), sodass der Text auch noch gelesen werden kann, wenn die ursprüngliche Seite gelöscht wurde.
Bei Instapaper und Pocket kann man sich kostenfrei Accounts anlegen, die die Grundfunktionalität besitzen. Wenn man seine Artikel durchsuchen möchte, muss man eine geringe monatliche Gebühr zahlen. Pocket ist multimedialer ausgerichtet, es können also auch problemlos Videos abgespeichert werden. Instapaper hingegen legt ganz deutlich den Fokus auf Text.
Ein herausragendes Merkmal von Instapaper ist, dass man Stellen im Text markieren kann und sich Notizen dazu machen kann. Wenn man das nutzen möchte, ist allerdings auch ein Premium Account nötig.
Ich favorisiere allerdings eine freie Alternative zu den beiden Diensten: Wallabag. Kann auf einem Server oder Webspace mit PHP installiert werden, bietet ebenso Erweiterungen für alle üblichen Browser und Android und Apple. Außerdem gibt es auch hier die Notizfunktion. Einziger Wermutstropfen: Eine Suche ist nicht möglich (Stand Wallabag 2.0.9). Soll jedoch in Wallabag 2.1 eingebaut sein.
Die Installation auf dem Webspace ist einfach. Per ssh einloggen und im gewünschten Ordner
wget http://wllbg.org/latest-v2-package && tar xvf latest-v2-package
ausführen. Oder, wenn man keinen SSH-Zugriff hat, das Paket selbst herunterladen und per FTP hochladen. Wenn man mit der SQLite Datenbank keine Probleme hat, muss man an der Konfiguration nichts weiter ändern und kann das System sofort nutzen, indem man mit seinem Browser auf den entsprechenden Pfad und den Unterordner /web
navigiert.
Meiner Erfahrung nach spricht nichts gegen die Verwendung der SQLite-Variante; selbst wenn die Datenbank auf einer Festplatte liegt, reagiert die Anwendung recht flott. Wenn mehrere Nutzer das System intensiv nutzen, sollte jedoch die Verwendung von MariaDB vorgezogen werden. Weiteres Infos finden sich in der Wallabag Dokumentation.